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Meine Gründungsidee nimmt Formen an

Mittwoch, 16.04.2014, Rainer Trautz

Die Idee ist gefunden. Sie

  • kann meinen künftigen Kunden einen möglichst hochwertigen Nutzen bieten,
  • wird nur von wenigen Mitbewerbern angeboten und
  • bietet einen hohen Spannungsbogen zwischen Angebot und Nachfrage.

Wichtig wäre, dass in meiner Idee etwas steckt, das neu ist und von den Mitbewerbern so noch nicht angeboten wird. Das wird zugegebenermaßen immer schwieriger, es kann aber auch schon reichen, bekannte Abläufe oder bestehende Leistungen anders zu denken.

Ein Beispiel:

Sie möchten in einem Ladengeschäft einen Bügelservice eröffnen. Zusätzlich werden Sie Ihren Kunden anbieten, an zwei Nachmittagen/Abenden pro Woche die frisch gebügelte Wäsche ordentlich gefaltet und in Folie versehen (Schrank fertig) ins Haus zu liefern. Diesen Service bietet bisher keiner der Wettbewerber.

Fragen wir uns also konkret:

  1.        Welchen Nutzen haben meine künftigen Kunden von meiner Leistung?
           Sind meine Kunden bereit, dafür Geld zu bezahlen?

Als meine Kunden habe ich die Business-Frauen und –Männer in der City unserer mittelgroßen Stadt ausgemacht. Der Anteil an Single-Haushalten ist dabei sehr groß. Die brauchen viel Gebügeltes, haben aber nur wenig Zeit. In der City gibt es wenige Parkmöglichkeiten und die Kunden schaffen es selten bis zum Ladenschluss.

Für den Service des Lieferns (und damit verbunden auch der Abholung) sind diese Kunden bereit, zu zahlen.

  1.        Unterscheiden sich meine Leistungen von denen der Mitbewerber?

Die Mitbewerber arbeiten mit stationären Anliefer- und Abholstationen. Es fehlt die Flexibilität der Belieferung direkt im Haus. Damit lässt sich Geld verdienen.

  1.        Ist die Nachfrage besonders groß und das Angebot klein bis gar nicht vorhanden?

Genau so ist es. Die Nachfrage ist hoch, adäquate Angebote gibt es nicht.

Bevor nun die Planung fortgesetzt wird, sollten wir prüfen, ob die Geschäftsidee für mich gut geeignet ist.

„Passt eine Idee zu mir?

  1.       Was kann ich besonders gut?
  2.       Was davon kann ich besser als andere?
  3.       Wer braucht das, was ich anbiete?
  4.       Wie finde ich diejenigen, die das brauchen?
  5.       Wie kann ich gut leben (mich belohnen) von dem, was ich verkaufe?

Wenn aus den Antworten kein klares geistiges Bild entsteht, macht es keinen Sinn, eine Unternehmung zu beginnen!“

(aus dem Basisseminar 2: Geschäftsidee des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg 2010 – Hans-Jürgen Buschmann):

Bis hierher sieht alles gut aus:

  • Die Gründungsidee ist gefunden!
  • Sie erfüllt die Anforderungen an eine Geschäftsidee!
  • Die Geschäftsidee passt zu mir!

Bevor Sie damit beginnen, die Geschäftsidee weiter auszuarbeiten, sollten Sie Ihre Idee jetzt durch eine eigene Umfrage prüfen.

Dazu sprechen Sie Ihre zukünftigen (potenziellen) KundenInnen direkt dort an, wo Sie sie finden, und stellen Sie ihnen ein paar Fragen (nicht mehr als fünf, schließlich wollen Sie niemanden verärgern).

Beispiel für eine Umfrage: (https://www.existenzgruender.de/imperia/md/content/pdf/publikationen/uebersichten/businessplan/12_check.pdf)

Stellen Sie am Anfang eines Blattes Ihre Idee in höchstens drei kurzen Sätzen vor (das lässt sich dann im Gespräch in weniger als einer halben Minute erklären).

Fragen Sie danach, ob Ihr Gegenüber Ihre Leistung gebrauchen kann (hier kann ein „Ja“, „Nein“, „Vielleicht“ angekreuzt werden).

Fragen Sie danach, ob der Kunde den geplanten Preis bezahlen würde („Ja“, „Nein“, „Vielleicht“).

In einer weiteren Frage sollten Sie herausfinden, ob die Kunden bereits ähnliche Leistungen kaufen.

Wenn Sie etwa 100 potenzielle Kunden befragen, sollte mindestens die Hälfte positiv reagieren. Andernfalls sollten Sie prüfen, was Sie verändern müssten, damit die Ergebnisse sich verbessern.

Wenn die Umfrageergebnisse zu Ihrer Zufriedenheit ausfallen, ist es Zeit, mit der Erstellung des Businessplans zu beginnen.

Dabei strukturieren Sie die Idee, beschreiben sie konkret, klären alle weiteren Fragen zu Leistung, Standort, Markt, Kalkulation, Kunden, Lieferanten, Abläufen, Chancen und Risiken.

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 16.04.2014 um 14:13 Uhr veröffentlicht und ist in den Kategorien Idee, Person verfügbar. Sie können zu diesem Beitrag einen Kommentar hinterlassen.

 

 


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