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Selbstorganisation

Donnerstag, 05.06.2014, Antje Kretschmann

Wer ein (Einzel)unternehmen gründet, steht vor einem komplexen Vorhaben. Im Gegensatz zu einem Beschäftigungsverhältnis, ist der Gründer nun gleichzeitig Inhaber mehrerer Stellen. Er ist nicht nur ausführender Dienstleister, er ist nebenbei auch noch Sekretär/in, Buchhalter/in, Einkäufer/in, Marketingleiter/in, strategische/r Planer/in, Entwickler/in und Organisationsleiter/in usw. Für Gründer, die  in eine Familie eingebunden sind, ergeben sich aus dieser Situation zusätzliche Verpflichtungen aber auch Rückhalt und ggf. Sicherheiten. Auf jeden Fall  müssen all diese Aufgaben gut organisiert  und im Vorfeld geplant und abgestimmt werden. Mit der Familie sollten Risiken der Selbstständigkeit diskutiert  werden, vor allem wie sich die Zukunft auf das gemeinsame Zusammenleben auswirken wird. Nicht enden wollende Arbeitstage, Wochenenden die dem Thema Buchhaltung gewidmet sind oder auch eventuelle Zahlungsverzögerungen von Kunden sollten gemeinsam  besprochen werden. Familienmitglieder sollten die Chance haben, zu erfahren, dass eine Selbstständigkeit nicht immer nur positive „Nebenwirkungen“ mit sich bringt. In die Organisation kann ein Familie mit einbezogen werden. So können beispielsweise Aufgaben, die weniger zielführend hinsichtlich des Unternehmenserfolgs erscheinen, an Familienmitglieder übergeben werden. In der Theorie nennt man solche Aufgaben nach Eisenhower „C-Aufgaben“. Man delegiert weniger wichtige aber dringende Aufgaben an Andere. Vielleicht müssen gewohnte Abläufe zukünftig auch bewertet werden. Womöglich hat man sich bisher mit Dingen beschäftigt, die weder wichtig noch notwendig waren. Die sogenannten „D-Aufgaben“ sollten dann komplett eliminiert werden. Hier muss sich jeder selbst unter dem Blickwinkel der eigenen Zielsetzung der Unternehmensgründung kritisch in Frage stellen und vielleicht feststellen, dass ein Vormittag für die Fahrzeugpflege weniger notwendig  ist und das selbe Ergebnis in einer Waschanlage innerhalb von 10 Minuten erledigt werden kann. Konzentrieren sollte sich der angehende Unternehmer nach dem Eisenhower Prinzip auf die „A – Aufgaben“, nämlich solche, die dringend und wichtig sind. Um diese Aufgaben herauszufiltern, muss das Ziel der Unternehmung im Fokus stehen. Außerdem sollten die Einzelaufgaben hinsichtlich der Effektivität betrachtet werden. Das heißt, welche Aufgaben bringen den höchstmöglichen Erfolg, welche Kunden bringen den größten Umsatz, welche Marketingaktivitäten versprechen den meisten Erfolg. In der Theorie, nach der 80 : 20 Regel, geht man davon aus, dass jeweils nur 20 % der erledigten Aufgaben wirklich zielführend sind und zum Erfolg beitragen. 20 % der Kunden sind die, die den meisten Umsatz bringen. Und genau auf die sollte man sich konzentrieren und als „A – Aufgaben“ definieren. Sie sehen, Planung und Organisation gehören genauso zum Unternehmeralltag, wie die Abarbeitung von Kundenaufträgen. 

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 05.06.2014 um 11:38 Uhr veröffentlicht und ist in den Kategorien Person verfügbar. Sie können zu diesem Beitrag einen Kommentar hinterlassen.

 

 


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