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Businessplan - vom Gründungsplan zum Controlling-Instrument

Mittwoch, 07.01.2015, Rainer Trautz

Gründer verwenden viel Zeit und Mühe darauf, einen Businessplan für ihr geplantes Unternehmen zu erstellen. Sie wissen, dass der Plan unter anderem

  • die Visitenkarte ihres Unternehmens ist,
  • hilft, Gedanken zu strukturieren und einen Plan für die Zukunft auszuarbeiten,
  • bei der Realisierung hilft,
  • frühzeitig Hindernisse erkennbar machen kann und
  • helfen kann, Partner und Kapitalgeber zu gewinnen.

Im Zahlenbereich werden erste Kennzahlen (besser „Kernzahlen“) erarbeitet:

  • der geplante Umsatz pro Stück, pro qm, pro km oder pro Auftrag,
  • der Materialeinsatz in Prozent,
  • der Deckungsbeitrag je Produkt oder Auftrag,
  • die Conversion Rate (Verhältnis Käufer zu Besuchern) bei Online-Händlern,
  • die verkaufbaren Stunden

und viele mehr.

Damit bietet der Businessplan eine hervorragende Basis für die spätere Nutzung als Controlling-Instrument. Und es wäre schade, wenn nach Erstellung des Plans dieser nicht weiter entwickelt und genutzt wird.

Zu den unternehmerischen Aufgaben eines Gründers gehört es,

  • Zukunft zu gestalten,
  • Kunden zufrieden zu stellen,
  • Leistungen zu verbessern und
  • Finanzen zu beherrschen.

All diese Aufgaben können mittels Controlling unterstützt werden.

Es gibt viele Definitionen und Informationen zum Controlling. Stark vereinfacht gesagt geht es darum,

  1. konsequent zu planen,
  2. die Planung zur Steuerung der Geschäftsprozesse zu nutzen,
  3. Ergebnisse zu kontrollieren und
  4. Abweichungen zu analysieren, um

somit neu bzw. verändert zu planen. Man spricht auch vom “Controlling-Regelkreis“.

Das Bundeswirtschaftsministerium listet die 8 typischen Controlling-Fehler wie folgt auf:

  1. junge Unternehmen betreiben kein Controlling,
  2. Gründer haben keine Zeit für das Controlling,
  3. erste Erfolge führen dazu, dass Gründer sich „auf ihren Lorbeeren ausruhen“,
  4. erfolgreiche Gründer haben ihre Daten im Kopf, fixieren sie aber nicht und arbeiten dann eventuell nur mit groben Daten,
  5. Unternehmer verlieren den Durchblick über ihre Zahlen, da sie die Buchhaltung outsourcen und andere damit beauftragen,
  6. Kostenstellen nicht klar definiert und führen so zu unklaren Kalkulationen,
  7. Kosten sind falsch aufgeschlüsselt und
  8. Informationen aus Controlling und Unternehmensführung laufen aneinander vorbei.

(siehe GründerZeiter Nr. 23

Damit der Businessplan als Controlling-Instrument genutzt werden kann, muss er regelmäßig gepflegt werden. Das betrifft nicht nur die Zahlen, auch die Abläufe im Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen, die Veränderung von Leistungen etc. müssen ständig aktualisiert werden.

Für viele Aufgaben des Controllings gibt es in Tabellenkalkulationen (wie EXCEL) hervorragend nutzbare und auf die eigene Situation zuschneidbare Werkzeuge. Darüber werden wir an anderer Stelle sprechen.

Gründer sollten für sich eine „Chefübersicht“ (auch „Unternehmer-Cockpit“) entwickeln. Darin sind nur die wesentlichen Punkte enthalten, die täglich aktualisiert werden. Das kann so aussehen:

(für Profis: die Smilies sind mittels „Zeichen(74)“ bzw. 75 und 76 erreichbar).

So eine Chefübersicht, die vielleicht etwas zu den täglichen oder wöchentlichen Zahlen sagt, die schnell und übersichtlich ihre Informationen gibt, kann die Steuerung des Unternehmens vereinfachen.

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 07.01.2015 um 12:28 Uhr veröffentlicht und ist in den Kategorien Businessplan, Controlling verfügbar. Sie können zu diesem Beitrag einen Kommentar hinterlassen.

 

 


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