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Umsatz- und Aufwandsplanung

Donnerstag, 07.08.2014, Rainer Trautz

Die Basis für eine erste Rentabilitätsvorschau ist ein Absatzplan. Mit dem haben wir uns vor kurzem beschäftigt (siehe hier).

Nachdem nun für die kommenden Monate die zu verkaufenden Stunden, die Warenverkäufe oder die Produkte geplant sind, werden diese mit den Preisen multipliziert. Das setzt voraus, dass die Preise kalkuliert wurden.

Die verkaufbaren Stunden multipliziert mit dem Stundenverrechnungssatz ergeben die Umsätze aus Leistungen. Die Warenverkaufszahlen multipliziert mit dem durchschnittlichen Warenpreis ergeben die Warenumsätze. Genau so verfahren wir mit den Anlagen oder Produkten.

Achtung: Alle Preisangaben in der Rentabilitätsvorschau sind Nettopreise. Die Mehrwertsteuer spielt hier keine Rolle, da diese nur einen durchlaufenden Posten darstellt.

Beispiel:

1. Planjahr

Monat:

April

Mai

Juni

Juli

August

verkaufbare Stunden:

80

120

90

70

140

Stundensatz:

40 EUR

40 EUR

40 EUR

40 EUR

40 EUR

Umsatz:

3.200 EUR

4.800 EUR

3.600 EUR

2.800 EUR

5.600 EUR

 

Ähnlich wie die Umsätze können jetzt auch die monatlichen betrieblichen Aufwendungen ermittelt werden. Gerade für eine erste Vorschau bietet es sich an, das Schema des § 275 Abs. 2 HGB zu nutzen. In den späteren monatlichen Auswertungen wird normalerweise das gleiche Schema genutzt. So lässt sich später der Vergleich zwischen Planung und tatsächlichem Ergebnis gut ziehen.

Ausgehend von den geplanten Umsätzen werden nun als Aufwand abgezogen:

  • der Materialaufwand (Waren, fremd eingekaufte Leistungen, Stoffe)
  • der Personalaufwand (der eigene Lohn nur bei GmbH, UG oder AG)
  • die Abschreibungen (Abnutzung von Immobilien, Maschinen u.a.)
  • die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wie
    • Raumkosten
    • Versicherungen, Beiträge
    • Fahrtkosten (Kfz-Kosten)
    • Werbung, Reisekosten, Präsentation, Verkaufskosten
    • Maschinenmieten, Leasing, Instandhaltung
    • Kommunikations- und Bürokosten
    • Beratung, Buchhaltung, Kontoabschlüsse
    • Abfall, Kleinwerkzeuge und anderes
    • Zinsaufwendungen

Bei Warenumsätzen ergibt sich der Materialaufwand aus der Menge der verkauften Waren multipliziert mit dem Bezugskostenpreis. Aus der Differenz aller Umsätze und aller Aufwendungen ergibt sich das jeweilige Monatsergebnis.

Sofern der Gründer freiberuflich gründet oder ein Einzelunternehmen führt, sollte das Ergebnis ausreichen, um die eigenen Lebenshaltungskosten zu decken. Bei einer Personengesellschaft sollte es für alle Gründer ausreichen.

In einer Kapitalgesellschaft (UG, GmbH, AG) aber auch bei Vereinen oder Genossenschaften werden Gehälter für die Gründer (Geschäftsführergehalt) in die Aufwendungen eingerechnet.

Eine erste Rentabilitätsvorschau für einen Einzelunternehmer kann dann so aussehen:

 

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 07.08.2014 um 14:25 Uhr veröffentlicht und ist in den Kategorien Businessplan, Kalkulation verfügbar. Sie können zu diesem Beitrag einen Kommentar hinterlassen.

 

 


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